Feinstaub (PM10)

Die als Feinstaub (PM10) bezeichnete Staubfraktion enthält 50% der Teilchen mit einem Durchmesser von 10 µm, einen höheren Anteil kleinerer Teilchen und einen niedrigeren Anteil größerer Teilchen. Partikel dieser Größe können über den Kehlkopf hinaus bis tief in die Lunge gelangen. Sie sind daher besonders gesundheitsschädlich. Sie sind maximal so groß wie Zellen und können daher mit freiem Auge nicht gesehen werden. Der gut sichtbare Staub, der bei Baustellen oder durch Streusplitt entsteht, besteht zum Großteil aus Grobstaub.
Emissionstrend 1990-2016

Seit 1990 haben die österreichischen PM10-Emissionen um 24% auf etwa 30.800 Tonnen (2016) abgenommen. Gegenüber 2015 ist eine leichte Reduktion um 0,8% zu verzeichnen.
Nähere Informationen, u.a. zur sektoralen Aufteilung der Emissionen, sind im Bericht "Emissionstrends 1990-2016" zu finden. Dieser ist auf der Seite "Aktuelle Emissionsberichte" abrufbar.
Belastung durch PM10 in Österreich

In den letzten Jahren war die PM10-Belastung niedriger als in den Jahren zuvor. Dies ist die günstigeren Ausbreitungsbedingungen, einen Rückgang der Emissionen national und international sowie auf einen Rückgang des grenzüberschreitenden Schadstofftransports zurückzuführen.
Eine Überschreitung des Kriteriums für den Tagesmittelwert von PM10 über dem Grenzwert traten 2016 in der Steiermark und Kärnten, 2017 lediglich in der Steiermark auf. Mitverantwortlich dafür sind neben Emissionen in Österreich auch der Schadstofftransport aus den Nachbarländern.
Generell zeigen die Messungen über die Jahre hinweg eine Abnahme der Belastung.
Aktuelle Belastung
Aktuelle Informationen über die Feinstaubbelastung finden sich im täglichen Luftgütebericht für Österreich. Die Bundesländer bieten auf ihren Homepages weitere Informationen und Berichte zur Luftgüte an.
Luftqualitätsvorhersage der ZAMG
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erstellt täglich eine Vorhersage der Luftqualität für den aktuellen und die nächsten beiden Tage. Angegeben wird ein Luftqualitätsindex, der die Schadstoffe Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid berücksichtigt. Für Feinstaub (wie auch für Ozon und Saharastaub) berechnet die ZAMG eine europaweite Vorhersage.
Herkunft von Feinstaub
Staub ist ein komplexes Gemisch aus festen und flüssigen Teilchen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Größe, Form, Farbe, chemischen Zusammensetzung, physikalischen Eigenschaften und ihrer Herkunft bzw. Entstehung. Grundsätzlich wird zwischen primären und sekundären Partikeln unterschieden. Erstere werden als primäre Emissionen direkt in die Atmosphäre abgegeben, letztere entstehen durch luftchemische Prozesse aus gasförmig emittierten Vorläufersubstanzen (z.B. Ammoniak, Schwefeldioxid, Stickstoffoxide).
Maßnahmen zur Verringerung der PM10 Belastung

Wie zahlreiche Studien gezeigt haben, sind die Hauptverursacher für PM10 der Verkehr, der Hausbrand und die Industrie. Beim Verkehr stammt der Großteil von Diesel-Kfz und der Aufwirbelung von Straßenstaub. Alte, mit Holz oder Kohle betriebene, Einzelöfen sind beim Hausbrand die Hauptverursacher. Bei der Industrie stammt der Gutteil aus der Bauwirtschaft. Für eine signifikante Verringerung der PM10-Belastung müssen daher bei all diesen Verursachern die Emissionen verringert werden.
Von den Landeshauptleuten wurden verschiedene Maßnahmen-Verordnungen erlassen, die in den sogenannten Sanierungsgebieten gültig sind. Darüber hinaus wurde Programme zur Luftreinhaltung erstellt.
Das Umweltbundesamt hat für einige Landesregierungen Studien erstellt, um die Ursache der Belastung zu erheben sowie mögliche Maßnahmen zur Verminderung vorzubereiten.
Studien zum Thema Feinstaub
Vom Umweltbundesamt und von anderen Institutionen wurden zahlreiche Studien zum Feinstaub verfasst. Ausgewählte Berichte findet man hier.
Infobox
Downloads
Karte belastete Gebiete gemäß UVP-G
Bericht vom internationalen EU Workshop zum Thema Feinstaub (18. bis 19. Juni 2012)