Chemische Industrie

Die chemische Industrie gehört mit rund 300 Betrieben zu den größten Industriezweigen in Österreich. Sie unterteilt sich in mehrere Branchen, wie die Herstellung von Kunststoffwaren, Pharmazeutika, Chemikalien, Kunststoffe in Primärform oder Chemiefasern. Der Stand der Technik dieser Branchen wird in mehreren BAT-Referenz Dokumenten (BREFs) geregelt.

Foto Plastikgranulat

Grundlage für die BREFs ist die Industrie-Emissionsrichtlinie (IE-RL, engl. IED). Anhang I Ziffer 4 der IE-RL "Chemische Industrie" legt fest, welche Anlagen der chemischen Industrie unter die Richtlinie fallen und somit auch den entsprechenden BREFs unterliegen. Die BAT-Referenz Dokumente wurden vom European IPPC Bureau (EIPPCB) und der technischen Arbeitsgruppe (TWG) erstellt. Die TWG besteht aus ExpertInnen der EU-Mitgliedsstaaten, der Industrie, der EU Kommission und von Umweltorganisationen.

BAT-Referenz Dokumente für die chemische Industrie

Das Umweltbundesamt hat folgende Studien zum Stand der Technik in der chemischen Industrie erstellt.

Beschreibung Prozesse und Anlagen der chemischen Industrie

Das Umweltbundesamt hat in Kooperation mit den Betreibern Anlagen und Prozesse in der chemischen Industrie beschrieben und Daten zu Emissionen in Luft und Wasser sowie zu verwendeten Reinigungstechnologien gesammelt. Die Informationen wurden in einem zusammenfassenden Stand-der-Technik-Kapitel und in mehreren Anlagen-Kapitel zusammengefasst. Sofern verfügbar wurden auch Informationen zu Abfällen und zu Energie ergänzt.

Die Kapitel wurden zur Vorbereitung auf das Referenzdokument (Common Waste Gas Treatment in the Chemical Sector Best Available Techniques Reference Documents, WGC BREF) erstellt, in dem der Stand der Technik für die Abgasbehandlung von Chemieanlagen beschrieben ist.

State of the art in the inorganic chemical industry (2017)

Sulphuric acid production - Installation 1 (2017)

Sulphuric acid production - Installation 2 (2017)

Sulphuric acid production - Installation 3-5 (2017)

Fertilizer production - Installation 1 (2017)

Ammonia, nitric acid, urea and fertilizer production (2017)

Inorganic metal compounds production (2017)

Stand der Technik bei der Herstellung von mineralischen Düngemitteln

Die Studie beschreibt insbesondere die in Österreich angewandten Technologien zur Herstellung von mineralischen Düngemitteln, Roh- bzw. Einsatzstoffen, Emissionen und Technologien zur Emissionsminderung:

  • die Produktion von Phosphatdüngemitteln durch Rohphosphataufschluss mit Schwefel- bzw. Phosphorsäure,
  • die Produktion von Mehrnährstoff-Düngemitteln durch den Nitrophosphat-Prozess (ODDA Verfahren)
  • die Herstellung von Düngemitteln auf Basis von Ammoniumnitrat und
  • die Harnstoffherstellung.

Die Studie wurde im Hinblick auf die EU-Richtlinie über die "Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung" und als Hilfestellung für die Erstellung eines BAT-Referenz Dokuments "Anorganische Großchemie - Ammoniak, Säuren und Düngemittel" in englischer Sprache verfasst.

zur Studie  (2002)

Stand der Technik in der Salpetersäureerzeugung

Die Studie beschreibt die angewandten Technologien zur Salpetersäureherstellung sowie deren Einsatzbereiche, Roh- bzw. Einsatzstoffe, Emissionen und Technologien zur Emissionsminderung sowie Aufkommen und Behandlung von Abfällen. Insbesondere wurden die in Österreich angewandten Produktions- und Emissionsminderungsverfahren berücksichtigt.

Die Studie wurde im Hinblick auf die EU-Richtlinie über die "Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung" und als Hilfestellung für die Erstellung eines BAT-Referenz Dokuments "Anorganische Großchemie - Ammoniak, Säuren und Düngemittel" in englischer Sprache verfasst.

zur Studie  (2001)

Stand der Technik in der Schwefelsäureerzeugung

In der Studie werden insgesamt fünf Schwefelsäureanlagen in Österreich beschrieben. In zwei Anlagen wird Schwefelsäure durch die Verbrennung von Schwefel erzeugt. Zwei Anlagen werden zur Emissionsminderung von schwefelhaltigen Abgasen der Viskoseherstellung betrieben. In einer weiteren Anlage wird Schwefelsäure aus Schwefelwasserstoff erzeugt, der aus dem Abgas einer Kokerei gewonnen wird.

Die Studie wurde im Hinblick auf die EU-Richtlinie über die "Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung" und als Hilfestellung für die Erstellung eines BAT-Referenz Dokuments "Anorganische Großchemie" verfasst.

zur Studie (2001)

Berichte über Industriestandorte

Die ExpertInnen des Umweltbundesamts evaluieren seit rund 20 Jahren Industrieanlagen in Österreich, beschreiben die Umweltsituation an den Standorten und publizieren die Ergebnisse. Darüber hinaus leiten sie aus der Zusammenschau von Emissionen und Umweltsituation Empfehlungen ab. Unter den beschriebenen Standorten finden sich auch mehrere Standorte der chemischen Industrie.

Medienübergreifende Umweltkontrolle an 14 Standorten (2004)
Medienübergreifende Umweltkontrolle in ausgewählten Gebieten. Kurzfassung