Spurenstoffe

Anthropogene und geogene Spurenstoffe können die Grundwasserqualität beeinträchtigen.

Foto Hand mit Medikamenten

Humanarzneimittel und Verterinärpharmazeutika können teilweise unverändert oder als Metaboliten über verschiedene Eintragspfade ins Grundwasser gelangen. Geogene Spurenstoffe sind in erster Linie Metalle.

Wassergüte in Österreich - Jahresbericht 2018­-2020

Im routinemäßigen Gewässer-Überwachungsprogramm wurden 1.961 Grundwassermessstellen beprobt und 130 Parameter erhoben. Darüber hinaus wurde beim Grundwasser im Rahmen des „GZÜV-Erstbeobachtungsjahres“ 2019 ein erweiterter Parameterumfang bei den Pestiziden untersucht. Der Anteil der durch den Summenwert „Pestizide insgesamt“ gefährdeten Messstellen beträgt jedoch weniger als 2%.

Die meisten Überschreitungen von Schwellenwerten sind, wie schon in den Jahren davor, auf Nitrat zurückzuführen und betreffen ca. 9% der Grundwassermessstellen. Die Belastung des Grundwassers durch Nitrat entsteht meist durch eine Kombination aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung auf Standorten mit teilweise sehr durchlässigen Böden und geringen Niederschlagsmengen. In der langfristigen Entwicklung der Nitrat-Schwellenwertüberschreitungen (1997–2020) zeigen sich geringe Schwankungen. Auf niedrigem Niveau stagnieren seit einigen Jahren auch die Konzentrationen von Atrazin und dessen Abbauprodukt Desethylatrazin.

Wassergütejahresbericht 2018-2020_Version 20.03.2023 (PDF, 71,1 MB)

Ergebnistabellen zum Wassergütejahresbericht 2018-2020_Version 02 (ZIP, 778,9 kB)

Angabe zur Aktualisierung des Berichts und der Ergebnistabelle GW 1 vom 28. November 2022:

Die Änderungen betreffen Nitritdaten für die Messstelle PG80207252 im Grundwasserkörper Rheintal [RHE] in Tabelle 8, Grundwasser-Karte 3 und Tabelle GW 1.1.

Datenabfragen:

H2O-Fachdatenbank

Wasserinformationssystem Austria (WISA)

Bericht im Auftrag des BML, 2022

Arzneimittelwirkstoffe im Grundwasser

Das Umweltbundesamt hat im Rahmen eines Sondermessprogramms erstmals bundesweit 90 Arzneimittelwirkstoffe im Grundwasser analysiert.

Untersuchungen auf nationaler und internationaler Ebene haben gezeigt, dass Arzneimittelrückstände im Grundwasser und anderen Umweltmedien nachweisbar sind. Bislang waren Arzneimittelwirkstoffe und deren Abbauprodukte nicht im bundesweiten Gewässerzustandsüberwachungsprogramm (GZÜV) enthalten.

Arzneimittelwirkstoffe im Grundwasser – Anwendung einer LC-MS-Multimethode

Bericht im Auftrag des BMLRT, 2021.

Wassergüte in Österreich - Jahresbericht 2016-2018

Im routinemäßigen Gewässer-Überwachungsprogramm wurden 1.965 Grundwassermessstellen beprobt. Für die Gefährdung von Grundwasserkörpern ist häufig die landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf Standorten mit teilweise sehr durchlässigen Böden in Kombination mit geringen Niederschlagsmengen ausschlaggebend. In solchen Regionen treten dadurch Belastungen mit Nitrat auf. Österreichweit sind zwei Grundwasserkörper als voraussichtliche Maßnahmengebiete (Schwellenwert von 45 mg/l Nitrat an mindestens 50 % der Messstellen überschritten) sowie sechs Grundwasserkörper als Beobachtungsgebiete (Schwellenwert an mindestens 30 % der Messstellen überschritten) einzustufen. Damit hat sich die Anzahl voraussichtlicher Maßnahmengebiete für Nitrat im Vergleich zum vorherigen Beurteilungszeitraum 2015–2017 verringert.

Wassergüte Jahresbericht 2016-2018

Bericht im Auftrag des BMLRT, 2021.

Uran im Grundwasser

Das nationale Gewässerzustandsmessprogramm zeigte im Jahr 2013 auf, dass Uran in einigen Bereichen Österreichs im Grundwasser auftritt. Um offene Fragen hinsichtlich der Herkunft von Uran im Grundwasser zu klären und abzuschätzen, ob bzw. wo Verhältnisse vorherrschen, die den Eintrag von Uran ins Grundwasser begünstigen wurde vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (ehemals BMNT) gemeinsam mit den Bundesländern Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Steiermark und Tirol ein Forschungsprojekt unter der Leitung des Umweltbundesamtes initiiert.

Uran im Grundwasser

Bericht im Auftrag des BMLRT, 2019.

 

Foto Garnitzenklamm bei Hermagor, Karnische Alpen

Wassergüte in Österreich - Jahresbericht 2014-2016

Der Wassergüte Jahresbericht gibt detaillierte Einblicke in die Ergebnisse der Gewässerüberwachung in den Jahren 2014 bis 2016. Die Grundwasserqualität ist österreichweit gut. Bis zu viermal pro Jahr werden Proben aus dem flächendeckenden Messnetz genommen und untersucht. Aktuell liegen Ergebnisse von 1.974 Grundwassermessstellen und Analysen von 197 chemischen und physikalisch-chemischen Parametern vor. Dazu zählen Stickstoffverbindungen wie Nitrat, Metalle wie Arsen und Nickel, leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe und Pestizide.

Wassergüte Jahresbericht 2014-2016 
Bericht im Auftrag des BMNT, 2019.

Grundwasser Hintergrundwerte - GEOHINT

Hintergrundwerte sind eine wichtige Grundlage für die Grundwasserüberwachung in Österreich. Sie bilden die Basis für die Bewertung möglicher Qualitätszielüberschreitungen und können als Frühwarnwerte herangezogen werden.

Im Projekt Hydrochemie und Hydrologie der österreichischen Grundwässer und deren natürliche Metall und Nährstoffgehalte (Update GEOHINT 2018) wurden die Daten von 2.500 Grundwassermessstellen bewertet.

Die untersuchten Parameter umfassen die elektrische Leitfähigkeit, den pH-Wert und Sauerstoffgehalt, die Hauptinhaltsstoffe Calcium, Chlorid, Hydrogenkarbonat, Kalium, Magnesium, Natrium und Sulfat, die Nebeninhaltsstoffe Eisen und Mangan, Nährstoffe wie Nitrat, Nitrit, Ammonium und Phosphat, den Spurenstoff Bor sowie die Metalle Aluminium, Arsen, Blei, Chrom, Cadmium, Nickel, Kupfer, Uran und Zink.

Die Hintergrundwerte werden im Bericht je Parameter in Karten und in Kurzbeschreibungen dargestellt.

Hydrochemie und Hydrologie der österreichischen Grundwässer und deren natürliche Metall und Nährstoffgehalte (Update GEOHINT 2018)

Bericht, Anhang und Karte im Auftrag des BMNT, 2018.

Foto Karstquelle

Sondermessprogramm Spurenstoffe im Grundwasser

Im Fokus des Sondermessprogramms standen ausgewählte prioritäre Stoffe bzw. Stoffgruppen gemäß Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), welche ein erhebliches Risiko für/durch die aquatische Umwelt darstellen. Das Programm umfasste Untersuchungen zum Vorkommen von Quecksilber und 30 ausgewählten organischen Substanzen anthropogener Herkunft. Mit dem Bericht liegen (z.T. erstmalig) Daten zu den Konzentrationsverteilungen der ausgewählten Spurenstoffe und –stoffgruppen im Grundwasser für Österreich vor.

Spurenstoffe im Grundwasser - Untersuchungen zum Vorkommen von Quecksilber und 30 ausgewählten organischen Substanzen anthropogener Herkunft.

Bericht im Auftrag des BMNT, 2018. 

Uran in Grundwässern Österreichs - Bericht und Karte 1:500.000

Für Uran im Trinkwasser gilt gemäß der österreichischen Trinkwasserverordnung ein Grenzwert von 15 μg/l. Dieser dient dem vorsorgenden Gesundheitsschutz.

Nach der Einführung des Grenzwerts für Uran in der Trinkwasserverordnung wurden die Urankonzentrationen an allen Grundwassermessstellen des österreichweiten Überwachungsmessnetzes erhoben. Die Ergebnisse dieses Sondermessprogrammes der Gewässerzustandsüberwachungs-Verordnung (GZÜV) zeigen, dass nach derzeitigem Kenntnisstand in Österreich keine nennenswerte großflächige Beeinträchtigung der Grundwasserqualität aufgrund von Uran vorliegt. Überschreitungen des Parameterwertes der Trinkwasserverordnung (15 μg/l) sind im Wesentlichen auf Einzelfälle beschränkt.

Uran in Grundwässern Österreichs – Bericht und Karte 1:500.000

Uran in WISA

Projekt im Auftrag des BMLFUW, 2015.

Glas Wasser

Monitoringprogramm von Pharmazeutika und Abwasserindikatoren in Grund- und Trinkwasser

Im Rahmen einer stichprobenartigen Untersuchung wurde erfasst, ob ausgewählte Antibiotika in Grund- und Trinkwasser nachweisbar sind. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für allenfalls erforderliche Maßnahmen im Sinne eines vorbeugenden Grundwasserschutzes herangezogen werden. 

Monitoringprogramm von Pharmazeutika und Abwasserindikatoren in Grund- und Trinkwasser

Bericht im Auftrag des BMG, 2015.

Metalle im Grundwasser

Die Auswertungen und Darstellungen bieten erstmalig einen umfassenden, österreichweiten Überblick über die Verteilung der Metalle Aluminium, Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Nickel, Quecksilber und Zink im Grundwasser in Österreich. Die Daten werden in Einzel- und Übersichtskarten mit umfassenden Erläuterungen präsentiert.

Metalle im Grundwasser in Österreich - Karten und Erläuterungen
Bericht im Auftrag des BMLFUW, 2012.

Foto Arsenkristalle

Antibiotika im Grundwasser

Um zu überprüfen, ob Antibiotika im österreichischen Grundwasser vorkommen, wurde vom Umweltbundesamt bereits 2006 ein entsprechendes Sondermessprogramm durchgeführt. Im Rahmen der GZÜV werden regelmäßig neue Parameter über Sondermessprogramme untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass auch in Österreich in seltenen Fällen Antibiotika im Grundwasser nachweisbar sind. Allerdings treten sie in Konzentrationen auf, die für Mensch und Umwelt als unbedenklich einzustufen sind.

Antibiotika im Grundwasser (Sondermessprogramm im Rahmen der Gewässerzustandsverordnung)

Bericht im Auftrag des BMLFUW, 2010.

Foto Medikamente

Carbamazepin und Koffein – potenzielle Screeningparameter für Verunreinigungen des Grundwassers durch kommunales Abwasser?

Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden 56 Grundwassermessstellen auf die Substanzen Carbamazepin und Koffein untersucht, um zu testen, ob die Wirkstoffe im Grundwasser nachweisbar sind und ob sie sich als Screeningparameter für Abwasserbelastungen des Grundwassers eignen.

Carbamazepin und Koffein – potenzielle Screeningparameter für Verunreinigungen des Grundwassers durch kommunales Abwasser? Bericht des Umweltbundesamts, 2006.