Wiederherstellung & Klimawandel

Beim Schutz von Ökosystemen stehen Synergien mit dem Klimaschutz und der Klimawandelanpassung im Fokus, z.B. die Wiederherstellung von Gewässer-Lebensräume inklusive Mooren und der Erhalt von Grünflächen in Siedlungsgebieten.

Image Klimawandel Hurrican

Wie werden sich Ökosysteme aufgrund des Klimawandels verändern? Der Verordnungsentwurf sieht vor, dass die EU Mitgliedstaaten dies in ihren nationalen Wiederherstellungsplänen darlegen. Außerdem sollen sie die Synergien mit dem Klimaschutz, der Anpassung an den Klimawandel und der Vorbeugung von Naturkatastrophen darlegen. Auf dieser Grundlage soll die Priorisierung von Wiederherstellungsmaßnahmen erfolgen.

Mehr Schutz für Grünflächen und Gewässer

Beim Schutz von Ökosystemen stehen Gewässer-Lebensräume an vorderer Stelle des Verordnungsentwurfs, ein weiterer Fokus liegt auf dem Schutz von Grünflächen in Siedlungsgebieten.

Grünflächen in Siedlungsgebieten dürfen nicht reduziert werden. Unverbauter Boden speichert Kohlenstoff und Wasser, sorgt an Hitzetagen für Kühlung und Wohlbefinden und spielt daher bei der Anpassung an den Klimawandel eine wichtige Rolle.

Von den Gewässer-Barrieren, z. B. Staudämme, Längsverbauungen, sollen jene entfernt werden, die nicht für die Produktion erneuerbarer Energie, Binnenschifffahrt, Wasser-Bereitstellung, Hochwasserschutz oder andere systemrelevante Zwecke benötigt werden.

Die Renaturierung von Fließgewässern und Feuchtgebieten trägt wesentlich zur Rückgewinnung von Retentionsräumen bei und ist eine wichtige ökosystembasierte Klimawandelanpassungsmaßnahme. Größere Retentionsflächen stellen unter anderem eine wirksame Vorbeugung angesichts intensiverer und häufiger auftretender Hochwassersituationen dar.

Mehr Vielfalt in Agrarlandschaften

Mit weiteren Maßnahmen soll die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften verbessert und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz durch Bindung von Kohlenstoff geleistet werden.

So sollen auf 70% jener Törfböden, die in der Vergangenheit landwirtschaftlich genutzt wurden, bis 2050 Wiederherstellungsmaßnahmen gesetzt werden, wobei auf der Hälfte davon Wiedervernässung erfolgen muss. Damit soll der in diesen Böden gebundene Kohlenstoff weiterhin fixiert und neuer Kohlenstoff gebunden werden. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels gesetzt.

Darüber hinaus sollen die Bodenwasserreserven durch entsprechende Bodenbewirtschaftung optimiert werden, wie: Bodenerosionsschutz, Humusaufbau, Förderung einer guten Bodenstruktur und aktivem Bodenleben, Reduktion von Drainagen, Beseitigung von Bodenverdichtungen, Erhöhung des durchwurzelbaren Bodenvolumens, Vermeidung von Wurzelkrankheiten. Bei der Überprüfung der Umsetzung der Maßnahmen sind der Grünland-Schmetterlingsindex, die Menge an organischem Kohlenstoff in Ackerböden und der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen, die eine hohe landschaftliche Vielfalt aufweisen als Indikatoren zu verwenden. 

Mehr Vielfalt in den Wäldern

Auch die biologische Vielfalt in den Wäldern nimmt im Verordnungsentwurf einen hohen Stellenwert ein. Der Anteil der Wälder mit natürlichen Altersstrukturen und heimischen Baumarten soll zunehmen und gesunde Wälder sollen miteinander vernetzt werden. Als ein Maß von mehreren für die Verbesserung der Wälder gilt der Woodland Bird Index.

Die Steigerung des Anteils an Totholz in den Wäldern trägt ebenfalls zur Fixierung von Kohlendioxid und damit zum Klimaschutz bei.