RAINMAN: So geht Starkregen-Vorsorge

Wien, 29. Juni 2020

Rainman-toolbox.eu bietet Informationen und Werkzeuge zur Eigenvorsorge und Risikomanagement für BürgerInnen und Gemeinden

Starkregenereignisse nehmen in ganz Europa zu und treffen Städte, Dörfer und ganze Landstriche mit sehr kurzer Vorwarnzeit. Auch Orte, die nicht in der Nähe von Gewässern liegen, sind von den nachfolgenden Überflutungen betroffen. Damit sich Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden und Regionen besser vorbereiten und Schäden vermeiden können, stehen in der neuen Rainman Toolbox vielfältige Informationen und praktische Werkzeuge zur Verfügung. Broschüren, Kartenmaterial und Checklisten helfen herauszufinden, ob das eigene Zuhause gefährdet ist. Anleitungen und nützliche Tipps unterstützen dabei, einen persönlichen Notfallplan zu erstellen, um sich und andere zu schützen und in der Situation richtig zu reagieren.

Foto Regenschirm im Regen

Das Informationsangebot auf der Website https://rainman-toolbox.eu/de ist insbesondere auf Gemeinden zugeschnitten: Gemeinden, die wissen wollen, wo sich im Fall von Starkregen Wasser sammelt und wo es auf seinem Weg zum nächsten Fluss oder See Menschen, Infrastruktur und Eigentum schädigen kann, finden in der Toolbox Werkzeuge zur Risikobewertung und Kartierung. Auch über Maßnahmen zur Risikominderung können sich Gemeinden online informieren. Die Möglichkeiten reichen dabei von lokalen Maßnahmen der Flächennutzungsplanung, über natürliche oder technische Maßnahmen zum Rückhalt oder der sicheren Ableitung des Wassers, bis hin zur Berücksichtigung im Katastrophenschutz und Frühwarnung. Damit die Maßnahmen auch bei den EinwohnerInnen ankommen, werden Do’s und Don’ts der Risikokommunikation präsentiert.

Werden die Gefahren von Starkregenereignissen schon in die Planung eines Hauses oder in kommunale Maßnahmen zum Hochwasserschutz einbezogen, können BürgerInnen und Kommunen Schäden deutlich reduzieren. In der Toolbox stehen insbesondere Werkzeuge zur Verfügung, um die Eigenvorsorge der BürgerInnen zu stärken und das Risikomanagement von Gemeinden zu verbessern. Einige Hilfsmittel richten sich auch an regionale Behörden, die auf der Suche nach geeigneten Bewertungsmethoden, Darstellungsmethoden, Maßnahmen und Beispielen sind und regional Informationen und Hilfestellungen bieten wollen.

Foto Hochwasser in Wien

RAINMAN: Besser vorbereitet auf Starkregenereignisse

Die Gefahr von Starkregenereignissen wird durch den Klimawandel verstärkt. Schätzungen gehen davon aus, dass der mittlere jährliche Gesamtschaden aus lokalen Starkregenereignissen in einer ähnlichen Größenordnung liegt wie der Schaden aus den Hochwasser-Jahrhundertereignissen an großen Flüssen. Im Projekt RAINMAN entwickelte das Umweltbundesamt in den letzten drei Jahren gemeinsam mit neun Partnern aus Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Polen und Kroatien praxisorientierte und innovative Hilfsmittel für das Risikomanagement von Starkregen-Ereignissen. In ausgewählten Modellregionen wurden die durch die RAINMAN Werkzeuge in der Praxis erprobt. Sie tragen dazu bei, dass BürgerInnen rechtzeitig gewarnt und zeitnah Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Infrastruktur ergriffen werden.

Das Projekt RAINMAN wurde vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Deutschland geleitet und durch das Interreg CENTRAL EUROPE Programm gefördert. In Österreich beteiligten sich neben dem Umweltbundesamt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (vormals Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus) sowie die Ämter der Landesregierungen von Oberösterreich und der Steiermark am Projekt.