Wassergüte in Österreich

Jahresbericht 2018-2020

Die Wasserqualität in Österreich war in den Jahren 2018-2020 überwiegend hoch. Weitere Maßnahmen zum Gewässerschutz sind künftig dennoch notwendig.

Naturnahe Kulturlandschaft in Osttirol und der Fluss Isel.

Im routinemäßigen Gewässer-Überwachungsprogramm wurden 1.961 Grundwassermessstellen beprobt, bei den Fließgewässern waren es 100 Überblicksmessstellen. Zusätzlich gab es Erhebungen zu 28 österreichischen Seen. 

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreibt in enger Zusammenarbeit mit den Ämtern der Landesregierungen und dem Umweltbundesamt seit mehreren Jahrzehnten ein umfangreiches Beobachtungsprogramm für die heimischen Gewässer.

Die Daten stehen elektronisch zur Verfügung und sind frei zugänglich.

Grundwasser

Im Grundwasser-Routineprogramm wurden 130 Parameter erhoben. Darüber hinaus wurde beim Grundwasser im Rahmen des „GZÜV-Erstbeobachtungsjahres“ 2019 ein erweiterter Parameterumfang bei den Pestiziden untersucht. Der Anteil der durch den Summenwert „Pestizide insgesamt“ gefährdeten Messstellen beträgt jedoch weniger als 2%.

Die meisten Überschreitungen von Schwellenwerten sind, wie schon in den Jahren davor, auf Nitrat zurückzuführen und betreffen ca. 9% der Grundwassermessstellen. Die Belastung des Grundwassers durch Nitrat entsteht meist durch eine Kombination aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung auf Standorten mit teilweise sehr durchlässigen Böden und geringen Niederschlagsmengen. In der langfristigen Entwicklung der Nitrat-Schwellenwertüberschreitungen (1997–2020) zeigen sich geringe Schwankungen. Auf niedrigem Niveau stagnieren seit einigen Jahren auch die Konzentrationen von Atrazin und dessen Abbauprodukt Desethylatrazin.

Fließgewässer und Seen

An bis zu 100 Überblicksmessstellen der Fließgewässer wurden in den Jahren 2019 und 2020 allgemein physikalisch-chemische Parameter und ausgewählte Schadstoffe erhoben. Über 80% der Messstellen halten die Richtwerte bezüglich der allgemeinen physikalisch-chemischen Parameter ein. Im Beobachtungsjahr 2019 wurden im Rahmen der überblicksweisen Überwachung auch die biologischen Qualitätselemente Fische, Makrozoobenthos, Phytobenthos und Makrophyten untersucht. Stofflich sind dabei etwas über 75% der Stellen in einem guten oder sehr guten Zustand. Durch hydromorphologische Belastungen (Fischzönose) sind ca. 60% der Messstellen jedoch nicht in einem guten Zustand.

Die biologische Bewertung der 28 untersuchten Seen zum Nährstoffniveau zeigt mit einer Ausnahme bei allen einen sehr guten oder guten Zustand an.

Wassergütejahresbericht 2018-2020_Version 20.03.2023 (PDF, 71,1 MB)

Ergebnistabellen zum Wassergütejahresbericht 2018-2020_Version 02 (ZIP, 778,9 kB)

Angabe zur Aktualisierung des Berichts und der Ergebnistabelle GW 1 vom 28. November 2022:

Die Änderungen betreffen Nitritdaten für die Messstelle PG80207252 im Grundwasserkörper Rheintal [RHE] in Tabelle 8, Grundwasser-Karte 3 und Tabelle GW 1.1.

Flächendeckende Beobachtungen von Grundwasser, Flüssen und Seen sind eine wichtige Grundlage für die wasserwirtschaftliche Planung zum Schutz des Wassers in Österreich. Die Ergebnisse sind integraler Bestandteil der jeweiligen Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanung und auch Basis für Maßnahmen. 

Um alle benötigten Informationen zu erheben, wurde auch im aktuellen Berichtszeitraum das routinemäßig etablierte Überwachungsprogramm durchgeführt. 

Spezielle Fragestellungen und künftige Herausforderungen für die Wasserwirtschaft erfordern weiterführende und ergänzende Daten. Der Jahresbericht enthält daher auch Informationen zu Sondermessprogrammen wie dem österreichischen Isotopenmessnetz ANIP sowie zur Untersuchung von Spurenstoffen im Grundwasser.

Datenabfragen

Online Datenabfragen sind aus der H2O-Fachdatenbank oder einer WEB-GIS Anwendung (Geografisches Informationssystem) über das Wasserinformationssystem Austria (WISA) möglich.

H2O-Fachdatenbank

Wasserinformationssystem Austria (WISA)