Wasserfußabdruck zeigt wahren Wasserverbrauch

Wien, 13. Juni 2022

Der Wasserfußabdruck gibt an, wie viel Wasser ein Land, ein Unternehmen oder eine Privatperson direkt und indirekt verbrauchen. Das Umweltbundesamt entwickelt gemeinsam mit internationalen Expert:innen Indikatoren für einen fairen Wasserfußabdruck.

Foto Wassertropfen

In der „Glasgow Declaration for Fair Water Footprints“ haben sich knapp 30 Regierungen, Unternehmen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft dazu verpflichtet, ihren Wasserfußabdruck zu verbessern und gerechter zu gestalten. Auch Österreich ist unter den Unterzeichner:innen, die sich mit ihrer Unterschrift bei der Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow Ende 2021 zu einem sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser und ihrem Schutz bekannt haben. Nationale Anlaufstelle für die Umsetzung der Erklärung ist das Umweltbundesamt im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT).

Die österreichischen Expert:innen sind im Fachbeirat, der Indikatoren für einen fairen Wasserfußabdruck entwickelt. Grundlagen dafür sind die europäische Wasserrahmenrichtlinie und die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG).

Wie viel Wasser brauchen wir wirklich?

Der Wasserfußabdruck gibt an, wie viel Wasser ein Land, ein Unternehmen oder eine Privatperson durchschnittlich verbraucht. Er setzt sich zusammen aus dem direkten Wasserverbrauch, z.B. für Trinken, Waschen oder Kochen, und dem indirekt genutzten Wasser (virtuelles Wasser). Darunter versteht man die Menge an Wasser, die für die Produktion eingesetzt, verdunstet und/oder verschmutzt wird. Zum Vergleich: Der direkte Wasserverbrauch pro Kopf liegt in Österreich pro Tag bei 130 Liter. Der indirekte Wasserverbrauch (virtuelles Wasser) macht aber laut Schätzungen des BMLRT aus dem Jahr 2021 täglich 4.700 Liter pro Kopf aus.

Wasserzukunft Österreichs

Wie groß der Wasserbedarf in Österreich ist und wie sich die verfügbaren Ressourcen vor dem Hintergrund des Klimawandels bis 2050 entwickeln werden, zeigt die Studie Wasserschatz Österreichs, die von Umweltbundesamt, BOKU Wien und Ingenieurbüro DI Holler im Auftrag des BMLRT erstellt wurde. Sie liefert die Grundlagen für die Planung der Wasserzukunft Österreichs.