Urlaub 2020: anders anreisen

Wien, 23. Juni 2020

Die Corona-Pandemie zwingt UrlauberInnen vielfach zum Umplanen. Eine gute Gelegenheit, auch die An- und Abreise zu überdenken.

Foto Fahrerloser Elektrobus

Urlaub in Österreich und in den Nachbarländern steht in Zeiten von Corona hoch im Kurs. Damit die Erholung schon bei der Anreise beginnt, stehen UrlauberInnen umweltfreundliche Alternativen zum Fliegen zur Verfügung. Im Projekt Last Mile wurden unter der Leitung des Umweltbundesamts nachhaltige Angebote für die Mobilität am Urlaubsort in Österreich und fünf weiteren europäischen Ländern entwickelt. Sie ermöglichen EinwohnerInnen wie Gästen, die statt der Fernreise eher die Auszeit in der Heimat lockt, in der Urlaubsregion klimafreundlich unterwegs zu sein.

Alternativen zum eigenen Auto

Ziel von Last Mile war es, Angebotslücken in der Anreise zum Zielort mit bedarfsorientierten, umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu schließen. Die letzte Meile, also z.B. von einer Bahnstation bis zur Unterbringung in der Destination, sollte dafür umweltfreundlich und ohne eigenen Pkw zu bewältigen sein. In den letzten vier Jahren entwickelten die Projektpartner maßgeschneiderte und finanzierbare Konzepte vom Rufbus bis zum Bikesharing für Regionen in Österreich, Spanien, Luxemburg, Polen, Bulgarien und in der Slowakei. Sie laden zum Nachahmen ein und bieten auch EinwohnerInnen Alternativen zur Pkw-Nutzung im Alltag.

In Österreich hat die Region Osttirol bestehende Angebote weiterentwickelt. Das DefMobil in Defereggen ist ein Anrufsammeltaxi, das hauptsächlich von Einheimischen im Defereggental genutzt wird, aber auch Gästen und Wanderern zur Verfügung steht. Das FLUGS-System in Lienz funktioniert auf Basis von Carsharing. Geteilt werden Elektroautos als Ergänzung zum Angebot an öffentlichen Verkehrsdiensten.

Zum Nachmachen empfohlen

Für Regionen, die diesem Beispiel folgen wollen, bietet die Last Mile Broschüre einen Überblick über Rahmenbedingungen und Good Practice-Beispiele für Shuttle-Services, Sharing-Lösungen, Mitfahrbörsen, Fahrgemeinschaften oder andere bedarfsorientierte Transportdienstleistungen. Daraus werden Empfehlungen für die Einführung von bedarfsorientierten Mobilitätssystemen abgeleitet. Ein Ablaufplan zeigt die einzelnen Schritte von der Idee bis zur Umsetzung.

Die Projektergebnisse können auch andere Tourismusregionen in Österreich zu attraktiven klimafreundlichen Angeboten für die letzte Meile inspirieren, die den sanften Tourismus und nachhaltige Vor-Ort-Mobilität stärken.

Last Mile – Nachhaltig mobil im Urlaub

Für den Urlaub in Österreich reisen rund drei Viertel der Urlauber mit dem eigenen PKW an. Bei der Entscheidung des Verkehrsmittels spielen die lückenlose Erreichbarkeit und auch die Mobilitätsangebote am Urlaubsort eine entscheidende Rolle. Im Projekt Last Mile wurden von 2016-2020 bedarfsorientierte, nachhaltige Angebote entwickelt, mit denen die letzte Meile bei der Anreise zum Urlaubsort umweltfreundlich zurückgelegt werden kann und die auch EinwohnerInnen Alternativen zur Pkw-Nutzung im Alltag bieten. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Anknüpfung an höherrangige öffentliche Verkehrsmittel und Verkehrsknoten sowie auf der Einführung von energieeffizienten Fahrzeugen.

Last Mile wurde durch das Interreg Europe Programm finanziert. Die Projektleitung lag beim österreichischen Umweltbundesamt, Projektpartner waren Regionsmanagement Osttirol (AT), Naturpark Öewersauer (LU), Regionales Büro für Raumordnung der Wojewodschaft Westpommern (PL), Agentur zur Unterstützung der regionalen Entwicklung Košice (SK), Club Nachhaltige Entwicklung der Zivilgesellschaft (BG) und das katalonische Ministerium für Territorium und Nachhaltigkeit (SP).