Nachhaltige Sportvereine ausgezeichnet

Wien, 24. November 2020

Sportvereine aus ganz Österreich wurden von Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler im November 2020 für ihre nachhaltige Vereinstätigkeit gewürdigt. Die Auszeichnungen gingen an den ATV Handball Trofaiach, den SV Atemnot aus Wien und den Handball Club Bruck an der Mur. Nominiert waren auch der Österreichische Betriebssport Verband, der teco7 Training Technopool FC sowie die Ortsgruppe Linz der Naturfreunde Österreich. Zwei Sonderpreise wurden an den Hilfsverein Acakoro und an den WSV Mariazell vergeben.

Foto Basketball

Sportvereine haben eine zentrale gesellschaftliche Relevanz in Österreich. Vom Bodensee bis zum Neusiedler See sind rund 2,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher in 15.000 Sportvereinen aktiv. Sie können mit ihrem Handeln wichtige Beiträge für ein nachhaltiges Leben leisten und damit zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele, der UN Sustainable Development Goals beitragen.

Die PreisträgerInnen wurden durch eine u.a. von Umweltbundesamt-ExpertInnen besetzte Jury ermittelt. Die Einschätzung der eigenen Nachhaltigkeit mit dem von Sportdachverbänden und Umweltbundesamt entwickelten online-Test unter www.nachhaltiger-sport.at und die darauf basierende Erstellung eines Aktionsplans für die nächsten Jahre waren die beiden Kriterien, die für die Ermittlung der GewinnerInnen herangezogen wurden.

Die PreisträgerInnen des Wettbewerbs „nachhaltig gewinnen!“ 2019/20 in der Kategorie „nachhaltiger Sportverein“

ATV Handball Trofaiach

Der ATV Trofaiach möchte nicht nur innerhalb des Vereins nachhaltig agieren, sondern gemeinsam mit den Fans, den Sponsoren, der Gemeinde Trofaiach und anderen lokalen Sportvereinen und NGOs wirksame Nachhaltigkeitsergebnisse erzielen, den Referenzrahmen dafür bilden die UN Sustainable Development Goals. Mit der Produktion und der Distribution von nachhaltig produzierten Ballsäcken, sogenannten „CenterBags“, soll Nachhaltigkeit über die Grenzen des Vereins gelebt werden. Die Ballsäcke werden aus nicht mehr benötigten Werbetransparenten von der Lebenshilfe Trofaiach hergestellt. Durch diese Form des Upcyclings gelingt es dem Verein, das Abfallaufkommen zu reduzieren, die Wertschöpfung in der Region zu halten und einen wichtigen sozialen Beitrag zu leisten.

Darüber hinaus verpflichtet sich der ATV Handball Trofaiach jede Vereinbarung mit Sponsoren kritisch auf Nachhaltigkeit zu prüfen und hat als Plattform für den nachhaltigen Sport die Plattform Sportopia ins Leben gerufen.

SV Atemnot

Die SpielerInnen dieses Diözesansportgemeinschaftsvereins bestreiten ihre Wege zu den Sportstätten fast ausschließlich mit Öffis und Fahrrad, im Bedarfsfall werden Fahrgemeinschaften gebildet. Ins Trainingslager nach Senkvice in der Slowakei wird mit dem Zug angereist. Auch soziale Verantwortung zu übernehmen ist dem Verein sehr wichtig. Seit einigen Jahren besteht daher eine enge Partnerschaft mit dem Projekt „Kicken ohne Grenzen“, einem offenen Bildungsprojekt, das Jugendliche aus benachteiligten Communities die Teilnahme an kostenlosem Fußballtrainings ermöglicht. Dort werden auch Soft Skills trainiert und weitere Bildungsangebote bereitgestellt, die einen Einstieg in Schule oder Berufsleben erleichtern sollen.

Handball Club Bruck an der Mur

Der Club hat gemeinsam mit der Montan Universität Leoben ein Projekt gestartet, um den Mikroplastikabrieb beim Waschen von Sportkleidung zu reduzieren. Ziel ist es, den Waschgang so schonend zu gestalten, dass Mikroplastikfasern nicht abbrechen. Unter dem Motto: „Warm duschen – kalt waschen“, sollen hier neue Wege aufgezeigt werden, damit die Sportwäsche hygienisch gereinigt und möglichst wenig Mikroplastik ausgewaschen wird. Rund um die Sportstätte des Handball Clubs wird künftig das Projekt Urban Gardening angesiedelt. Die Sportstätte des Vereins befindet sich im Zentrum der Stadt. Angrenzend befinden sich nutzbare Flächen um Gartenanbau zu betreiben. Ziel ist es, diese Flächen innerstädtischen Fans zur Verfügung zu stellen, junge Mitglieder für gesunde Ernährung zu sensibilisieren und gesunde Nahrungsmittel lokal zu produzieren. Dieses Projekt soll gemeinsam mit der städtischen Gärtnerei umgesetzt werden.

Sonderpreise

Erstmals wurden dieses Jahr Sonderpreise verliehen: Der Hilfsverein Acakoro – Football for the Future wurde für seine Projekte im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit in Kenia ausgezeichnet. Der WSV Mariazell erhielt den Sonderpreis für das erstmalige Antreten eines Wintersportvereins in der Kategorie „nachhaltiger Sportverein“.

Über „nachhaltig gewinnen!“

Das Bund-Bundesländer-Netzwerk „Green Events Austria“, hat den Wettbewerb „nachhaltig gewinnen!“ ins Leben gerufen und zeichnet seit 2011 jährlich nachhaltige Sport- und Kulturveranstaltungen, Events und sowie seit 2017 Sportvereine aus. 2019/20 nahmen insgesamt 104 Veranstaltungen und Vereine aus allen Bundesländern teil, darunter 40 Sportevents und Sportvereine sowie 26 Kulturveranstaltungen. In der Kategorie „Feste“ haben 38 Veranstaltungen eingereicht. Gemeinsam haben diese Veranstaltungen etwa rd. 2.811 Green Event Maßnahmen in die Tat umgesetzt.

Ursprünglich war geplant, die Preise im Rahmen der neunten Green Events Austria Gala am 24. November in Wien zu verleihen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie konnte dieses physische Meeting nicht zum geplanten Zeitpunkt stattfinden und wurde auf 2021 verschoben.

 

Links

PreisträgerInnen

ATV Handball Trofaiach

Handball Club Bruck an der Mur

SV Atemnot

Sonderpreise

Hilfsverein Acakoro – „Football for the Future“

WSV Mariazell

Nominierungen

Österreichischer Betriebssportverband

Teco7 Technopool FC

Naturfreunde Linz

Sonstiges

Pressenews des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport 

Plattform Sportopia 

Projekt „Kicken ohne Grenzen“

Bund-Bundesländer-Netzwerk „Green Events Austria“

UN Sustainable Development Goals 

Nachhaltiger Sport