Grundwasseralter von ausgewählten Grundwasserkörpern

Die mittleren Verweilzeiten des Grundwassers werden als Grundwasseralter bezeichnet und gelten als Indikator dafür, ab wann Maßnahmen gegen Grundwasserbelastungen wirken.

Foto Wallerquelle

Das Grundwasser in den Tal- und Beckenlagen Österreichs bleibt in den meisten Fällen 10 bis 15 Jahre oder länger in den obersten Grundwasserstockwerken. Das zeigen Untersuchungen der mittleren Verweilzeiten an diversen Messstellen, die das Umweltbundesamt seit dem Jahr 2008 im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) (ehemals BMLRT bzw. BMNT bzw. BMLFUW) durchführt. Die mittleren Verweilzeiten des Grundwassers werden als Grundwasseralter bezeichnet und gelten als Indikator dafür, ab wann Maßnahmen gegen Grundwasserbelastungen wirken.

Bis zum Jahr 2015 (mit Ausnahmen bis 2027) musste gemäß den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie sowohl ein guter mengenmäßiger als auch guter chemischer Zustand des Grundwassers erreicht werden.

In Österreich wurde eine Reihe von Maßnahmen (wie z.B. das Aktionsprogramm Nitrat) umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt, um diese Anforderungen zu erfüllen und den guten chemischen Zustand des Grundwassers in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten zu erreichen bzw. zu erhalten. Diese sind zusammenfassend im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) beschrieben.

Aufgrund der langen Verweilzeiten kann die Wirksamkeit von Maßnahmen, die den chemischen Zustand verbessern sollen, nicht sofort gemessen werden. Für die Evaluierung muss ein entsprechender Zeithorizont berücksichtigt werden.

Zur Bestimmung der Verweilzeiten werden mehrere unterschiedliche, sich ergänzende Isotopenmethoden angewendet und in Zusammenschau mit den hydrologischen, hydrogeologischen und hydrochemischen Rahmenbedingungen interpretiert. Die Arbeiten werden im Auftrag des BML und in Kooperation mit den Expert:nnen der Ämter der Landesregierungen durchgeführt.

Da das Grundwasser in Österreich die wichtigste Ressource für die Trinkwassergewinnung ist, wird mit diesen Ergebnissen gleichzeitig eine wesentliche Fachgrundlage für die Wasserversorger geschaffen.

Ein zusammenfassender Bericht gibt einen Überblick über die Ergebnisse aus bisherigen Grundwasseralter-Studien (Stand 2022).

Stand der Erhebung

Grundwasseralter in Österreich - Mittlere Verweilzeiten von ausgewählten GrundwasserkörpernZusammenfassender Bericht (2022)

Karte und Daten in WISA

Details sind den jeweiligen Grundwasseralter-Endberichten zu entnehmen: 

Grundwasseralter 2019-2021: Aichfeld-Murboden, Heideboden, Linzer Becken und Pinkatal

Grundwasseralter 2017-2019: Drautal (Tiroler Anteil), Gailtal, Krappfeld und südliche Kalkalpen

Grundwasseralter 2015-2017: Machland, Welser Heide, Drautal (Kärntner Anteil), Flyschzone, Molasse und Nördl. Flyschzone sowie Südl. Flyschzone

Grundwasseralter 2014-2015: Böhmische Masse, Hügelland zwischen Mur und Raab, Lafnitztal, Mittleres Ennstal, Stooberbachtal, Weststeirisches Hügelland, Tiroler Anteil der Zentralzone

Grundwasseralter 2010-2014: Eferdinger Becken, Hügelland Rabnitz, Ikvatal, Inntal, Seewinkel, Stremtal, Südliches Wiener Becken, Tullner Feld, Unteres Murtal, Vöckla-Ager-Traun-Alm, Weinviertel

Grundwasseralter 2009-2010: Grazer Feld, Jauntal, Leibnitzer Feld, Rheintal, Unteres Salzachtal, Wulkatal

Pilotprojekt Grundwasseralter 2006-2008: Marchfeld, Parndorfer Platte, Traun-Enns-Platte

Laufendes Projekt im Auftrag des BML seit 2008.