Energieverbrauch und Energieeffizienz

Energieverbrauch senken 

Die Voraussetzung für eine klimaneutrale Zukunft ist es, den Energieverbrauch nachhaltig zu reduzieren und um mehr als die Hälfte zu senken.

Batterie halbvoll

Der Bruttoinlandsverbrauch in Österreich schwankt seit 2004 in einem Bereich um 1.400 Petajoule (PJ). Im Jahr 2019 lag der Verbrauch bei 1.456 PJ. Im Jahr 2020 sank der Verbrauch deutlich auf 1.346 PJ, allerdings ist dies vor allem auf den Lockdown während der Covid-19-Pandemie zurückzuführen. Mit mehr als einem Drittel ist Erdöl weiterhin der am stärksten eingesetzte Energieträger. Im Jahr 2019 wurden 69% des Bruttoinlandsverbrauchs durch fossile Energieträger aufgebracht, 2020 waren es 67%.

Der Anteil erneuerbarer Energieträger am Bruttoendenergieverbrauch veränderte sich zwischen 2014 und 2019 wenig und blieb knapp unter 34%. Im Jahr 2020 stieg der Anteil auf 36,5% und lag über dem Zielwert von 34%. Der Energieverbrauch ist insbesondere im Sektor Verkehr aufgrund der Covid-19-Pandemie rückläufig.

Der energetische Endverbrauch war mit 1.142 PJ im Jahr 2017 bisher am höchsten und lag 2019 bei 1.139 PJ. Durch die Covid-19-Pandemie sank er im Jahr 2020 auf 1.053 PJ. 

Wichtigste Sektoren für den Zuwachs seit 1990 sind die Sektoren Verkehr und Industrie. Während der Energiebedarf des Sektors Verkehr seit 1990 zunimmt und 2019 einen Höchstwert erreicht hat, stagniert der Bedarf der Industrie seit 2010 auf hohem Niveau.

Der Rückgang im Jahr 2020 (-86 PJ) ist fast zur Gänze auf den Sektor Verkehr zurückzuführen (-74 PJ) – bedingt durch die Covid-19-Pandemie –, während im Sektor Industrie nur ein geringer Rückgang (9 PJ) ausgewiesen wird. In den anderen Sektoren veränderte sich der Verbrauch nicht bis kaum (-3 PJ bei Dienstleistungen).

Grafik Energieverbrauche in Österreich: zeitliche Entwicklung und nach Energieträgern
Bruttoinlandsverbrauch zeitliche Entwicklung und nach Energieträgern

Energieeffizienz steigern

Ein wichtiger Baustein, um den Energieverbrauch zu senken, ist die Steigerung der Energieeffizienz. Das bedeutet eine Reduktion der Energiemenge, die benötigt wird, um eine Produkteinheit herzustellen oder eine Leistung (Transport, Raumwärme, Dienstleistung, usw.) zu ermöglichen.

Um dieses Ziel zu erreichen sind im Bundes-Energieeffizienzgesetz zwei sektorübergreifende Zielwerte für das Jahr 2020 festgelegt: Einerseits sollten bis 2020 Maßnahmen umgesetzt werden, die in den Jahren 2014 bis 2020 insgesamt 310 PJ Energie einsparen. Dieses Ziel wurde mit 504 PJ klar erfüllt. 

Andererseits wurde der Endenergieverbrauch für das Jahr 2020 mit 1.050 PJ festgelegt. Ohne die Einschränkungen durch die Pandemie wäre der Endenergieverbrauch 2020 Schätzungen zufolge bei rund 1.140 PJ gelegen. Damit wurde das Ziel des Energieeffizienzgesetzes für 2020 von 1.050 PJ für ein Regeljahr klar verfehlt, da das Wirtschaftswachstum deutlich geringer als im Regeljahr (1,5% Wirtschaftswachstum) war.

Derzeit wird das Gesetz novelliert. Ein Begutachtungsentwurf liegt noch nicht vor.

Zur Steigerung der Energieeffizienz tragen zum Beispiel folgende Entwicklungen, Maßnahmen und Trends bei:

  • Elektromobilität im Personen- und Güterverkehr
  • Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene
  • Online-Meetings anstelle von Business-Trips
  • Raumordnungskonzepte für kürzere Wege
  • Umfassende thermische Sanierung von Gebäuden
  • Neubau von Gebäuden im Passivhausstandard
  • Effiziente Kühl- und Beleuchtungskonzepte
  • Recycling statt Produktion aus Rohstoffen (Glas, Metalle …)
  • Einsatz effizienter Elektrogeräte und Technologien in allen Sektoren
  • Verbesserung von industriellen Verfahren
  • Neue industrielle Herstellungsverfahren
  • Ausbau erneuerbarer Energieträger