Human-Biomonitoring

Wie viel Chemie steckt in dir? Mit Human-Biomontoring wird untersucht, welche Umweltschadstoffe im Menschen nachweisbar sind und wie sie wirken. Im Mittelpunkt steht der Mensch als Spiegel der Umwelt.

Foto Menschen in Fußgängerzone

Menschen nehmen Chemikalien aus der Umwelt, durch den Verzehr von Lebensmitteln, beim Gebrauch von Konsumgütern und am Arbeitsplatz auf. Welche Umweltschadstoffe in welcher Dosis im Menschen landen und wie sie wirken, wird mittels Human-Biomonitoring untersucht. Dafür werden Harn, Blut, Nabelschnur, Muttermilch, Plazenta, Haare oder Gewebe des Menschen auf Schadstoffe untersucht. So lässt sich erforschen, welche Faktoren die Belastung erhöhen können, wie beispielsweise die Ernährung und verschiedene Umweltbedingungen oder auch Lebensstandard und Lebensstil. Ziel ist, die Bevölkerung vor gefährlichen Chemikalien schützen.

Weitere Ziele:

  • Datenlage zur Chemikalienbelastung in Österreich schaffen
  • Auswirkungen auf die Gesundheit verstehen
  • Risikoabschätzungen verbessern
  • Handlungsempfehlungen ableiten
  • Regulatorische Maßnahmen (Daten dienen als Voraussetzung)
  • Bewusstseinsbildung

Das Umweltbundesamt hat die Methode des Human-Biomonitorings vor rund 20 Jahren in sein Analysespektrum aufgenommen und mittlerweile als Werkzeug zur gesundheitsbezogenen Umweltbeobachtung in Österreich etabliert. Seither hat die ExpertInnen-Organisation die Belastung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen mit Moschusduftstoffen, Phthalaten, Bisphenol A, Trisphosphaten, perfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), Hexachlorbenzol, polybromierten Diphenylethern (PBDE), polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und (Methyl)-Quecksilber in analysiert.

Links:

Human-Biomonitoring-Bericht

Labor für Human-Biomonitoring

Probenbank des Umweltbundesamts mit Tier- und Humanproben

Plattform Human-Biomonitoring

Um Human-Biomonitoring in Österreich umzusetzen und Fachleute aus Wissenschaft und Verwaltung zu vernetzen, wurde 2007 die Plattform Human-Biomonitoring gegründet. Sie wird vom Umweltbundesamt geleitet und berät das Klimaschutzministerium bei Fragen an der Schnittstelle zwischen Umwelt und Gesundheit. Die Plattform bearbeitet forschungsspezifische Fragestellungen und Fragen im Zusammenhang mit Risikofällen und dient als „National Hub“ der Europäischen Initiative für Human-Biomonitoring HBM4EU.

Plattform Human-Biomonitoring

Human-Biomonitoring in Europa: HBM4EU

HBM4EU ist mit 116 Partnern aus 30 Ländern die bisher größte länderübergreifende Initiative für Human-Biomonitoring in der EU. Ziel ist, Human-Biomonitoring-Aktivitäten in Europa zu verknüpfen, auszuweiten und die Methode als Werkzeug der europäischen Umwelt-, Chemikalien- und Gesundheitspolitik zu verankern. Das Umweltbundesamt koordiniert als nationale Kontaktstelle die österreichischen Beiträge und ist Hauptansprechpartner für die EU-Kommission und die europäischen Partner. Die österreichische ExpertInnen-Einrichtung leitet zudem die Stoffgruppe der PFAS für das Gesamtprojekt und koordiniert Aktivitäten zur Untersuchung von Zusammenhängen zwischen Schadstoffeinwirkung und dem Ausbruch von Krankheiten. Weitere Aufgaben des Umweltbundesamt in HBM4EU sind die Leitung der BürgerInnen-Fokusgruppen und des Europäischen Stakeholder-Forums, das die Initiative in strategischen Fragen und in der Priorisierung von Substanzen unterstützt.

Links:

Human-Biomonitoring in Österreich

HBM4EU Website

HBM4EU Video

HBM4EU PFAS

HBM4EU Research Brief on PFAS

HBM4EU stakeholder forum

Chemical Exposure: European Citizens’ Perspectives, Trust, and Concerns on Human Biomonitoring Initiatives, Information Needs, and Scientific Results