Luftgütemessstellen des Umweltbundesamtes
Das Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) und das Ozongesetz verpflichten das Umweltbundesamt zur Erhebung der großräumigen Hintergrundbelastung in Österreich.
Um dieser Verpflichtung nachzukommen, betreibt das Umweltbundesamt insgesamt sieben Luftgütemessstellen in Österreich.
Überblick über die Messstellen:
Enzenkirchen
Illmitz
Klöch
Pillersdorf
Sonnblick
Vorhegg
Zöbelboden
Die Messung der Hintergrundbelastung dient mehreren Zwecken:
- Überwachung der Einhaltung von Grenz- und Zielwerten zum Schutz der menschlichen Gesundheit.
- Überwachung der Einhaltung von Grenz- und Zielwerten zum Schutz von Ökosystemen und der Vegetation.
- Ableiten von belastbaren Aussagen über die großflächige Hintergrundbelastung und deren Trend.
- Ableiten von belastbaren Aussagen über den Ferntransport von Luftschadstoffen.
Die drei Hintergrundmessstellen Illmitz, Vorhegg und Zöbelboden sind zudem Teil eines europaweiten Schadstoffmessnetzes, welches innerhalb der Konvention über weiträumige, grenzüberschreitende Luftverunreinigung betrieben wird und der Ermittlung des großräumigen Schadstofftransportes dient (EMEP-Messprogramm).
Lage der Luftmessstellen des Umweltbundesamt
Um diesen Aufgaben gerecht werden zu können, wurden die Messstellen so situiert, dass sie nicht im unmittelbaren Einflussbereich von Schadstoffemittenten (Ballungsräumen, verkehrsnahe Stellen, Industriestandorte) liegen. Die gemessenen Schadstoffkonzentrationen sind im Normalfall niedriger als bei emittentennahen Messstellen, sodass die Anforderungen an die Messtechnik sehr hoch sind. Mit Überschreitungen von Grenz- und Zielwerten ist in der Regel nur bei den Schadstoffen Ozon und PM10 zu rechnen.
Ausstattung der Hintergrundmessstellen
Für die Messung von O3, SO2, CO, NO/NO2 sowie zur gravimetrischen PM-Messung werden die in der Messkonzept-Verordnung angeführten Referenzmethoden eingesetzt. Für die kontinuierliche Messung von PM10 und PM2,5 kommen äquivalenzgeprüfte Messmethoden zum Einsatz.
Zusätzliche Messungen
Die CO2- und CH4-Messung auf dem Sonnblick im Rahmen des Global Atmospheric Watch (GAW) Programms der WMO erfolgt mit einem Monitor des Typs Picarro G2301.
In Illmitz wird zusätzlich zur gravimetrischen Messung von PM10, PM2,5 und PM1 (gemäß ÖNORM EN 12341) die Konzentration dieser PM-Fraktionen mittels Grimm EDM 180 kontinuierlich gemessen; diese Messung dient der tagesaktuellen Information der Öffentlichkeit.
Die Messung der PM1-Konzentration erfolgt in Illmitz mit Probenahme an jedem dritten Tag.
An der Messstelle Klöch bei Bad Radkersburg führt das Amt der Steiermärkischen Landesregierung Messungen der Konzentration von Schwefeldioxid und Ozon sowie der meteorologischen Größen Windrichtung und -geschwindigkeit, Lufttemperatur und Globalstrahlung durch
Meteorologische Messungen
An den Hintergrundmessstellen erfasste meteorologische Parameter.
| Enzenkirchen | Illmitz | Pillersdorf | Vorhegg | Zöbelboden | |
| Windrichtung | X | X | X | X | X |
| Windgeschwindigkeit | X | X | X | X | X |
| Lufttemperatur | X | X | X | X | X |
| relative Feuchte | X | X | X | X | X |
| Globalstrahlung | X | X | X | X | X |
| Strahlungsbilanz | X | ||||
| Sonnenscheindauer | X | X | X | X | X |
| Niederschlagsmenge | X | X | X | X | X |
| Luftdruck | X | X | X | X | X |
Am Sonnblick erfolgen die meteorologischen Messungen durch die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, in Klöch durch das Amt der Steiermärkischen Landesregierung.
Angaben zu den Messgeräten
Spezifikationen der eingesetzten Messgeräte
| Nachweisgrenze | Messprinzipien | |
| SO2 | ||
| TEI 43CTL | 0,13 µg/m3 (0,05 ppb) | UV-Fluoreszenz |
| TEI 43i | 0,13 µg/m3 (0,05 ppb) | UV-Fluoreszenz |
| PM10, PM2,5, PM1 | ||
| DHA80, Gravimetrie | < 0,1 µg/m³ | Gravimetrie: Probenahme mittels Digitel High-Volume-Sampler DHA80 mit PM10- (bzw. PM2,5- und PM1-) Kopf (Tagesproben, Durchfluss 720 m3/d) und gravimetrische Massenbestimmung gemäß ÖNORM EN 12341 |
| Sharp 5030 | 1 µg/m³ | beta-Absorption und Nephelometer |
| Grimm EDM 180 | 1 µg/m³ | Streulichtmessung (optische Partikelzählung) |
| NO+NO2 | ||
| TEI 42i, TEI 42CTL | NO: 0,06 µg/m3 (0,05 ppb) | Chemilumineszenz. NO2 wird als Differenz von NOx und NO bestimmt. |
| NO2: 0,2 µg/m3 (0,1 ppb) | ||
| API 200EU, API 200UP, TEI 42i TL | NO: 0,05 µg/m³ (0,05 ppb) | Chemilumineszenz. NO2 wird als Differenz von NOx und NO bestimmt. |
| NOx: 0,1 µg/m³ (0,05 ppb) | ||
| CO | ||
|---|---|---|
| APMA-360E, APMA-370 | 0,05 mg/m3 (0,05 ppm) | Nichtdispersive Infrarot-Absorption |
| O3 | ||
| TEI 49i, API T400 | 0,8 µg/m3 (0,4 ppb) | Ultraviolett-Absorption |
| API 400E | 1,2 µg/m³ (0,6 ppb) | Ultraviolett-Absorption |
| CO2, CH4 | ||
| Picarro G2301 | CO2: 500 ppb CH4: 1 ppb | Cavity Ring-Down Spektrometrie |
Als kleinste Konzentration wird für O3, PM10, PM2,5 und PM1 1 µg/m3 angegeben, im Fall von SO2 und NO2 liegt der kleinste angegebene Wert bei 0,1 µg/m³ und für CO bei 0,10 mg/m3.
Liegt ein Messwert oder ein Mittelwert unter der jeweiligen Nachweisgrenze (NWG) so wird dieser Wert als “< NWG“ dargestellt (z. B. < 1 µg/m³ im Fall eines gemessenen Wertes von unter 0,5 µg/m³ und einer NWG von 1 µg/m³).