Umwelt

Wie kommen endokrin schädigende Stoffe in die Umwelt?

Die Verwendung von Produkten, die endokrin schädigende Stoffe enthalten, birgt auch das grundsätzliche Risiko, dass diese Substanzen in die Umwelt gelangen. Diese Stoffe können z.B. in Farben, Desinfektionsmitteln, Insektensprays, Pflanzenschutzmitteln, sowie in Körperpflegeprodukten und anderen Kosmetika vorkommen. In weiterer Folge können diese Substanzen ins Abwasser bzw. in den Boden gelangen. Auch Abbauprodukte können endokrin schädigende Eigenschaften aufweisen.

Mögliche Wirkungen von endokrin schädigenden Stoffen auf Tiere

Auch bei Tieren spielt der Hormonhaushalt bei der Regulierung wichtiger Prozesse wie Wachstum und Fortpflanzung eine sehr große Rolle. Tiere sind ähnlich wie Menschen einem Mix an endokrin schädigenden Stoffen ausgesetzt. Wenn eine Tierart empfindlich auf endokrin schädigende Stoffe reagiert, können auch andere Tierarten betroffen sein.

Amphibien – eine Tiergruppe, die von starken Populationseinbrüchen betroffen ist – reagieren besonders empfindlich auf hormonell wirksame Stoffe, welche die Schilddrüsenfunktion stören. Dabei kommt es häufig zu einer fehlerhaft verlaufenden Umwandlung der Larve zum erwachsenen Tier (Metamorphose).

Bei Fischen führen bereits geringe Konzentrationen bestimmter Stoffe aus der Gruppe der Alkylphenole zu einer Verweiblichung. Andere Stoffe führen wiederum zu einer Vermännlichung von Fischen.

In Versuchen konnte zudem gezeigt werden, dass bei Zugvögeln die Orientierung durch bestimmte hormonell wirksame Stoffe beeinträchtigt wird.

Die Reduktion oder der Wegfall einzelner Arten kann Auswirkungen auf ganze Ökosysteme haben, wenn sich die Wechselwirkungen der Organismen im Ökosystem verändern.

Weiterführende Links:

Endocrine Society

National Institute of Environmental Health Sciences (USA): Endocrine Disruptors

Ministry of Environment and Food of Denmark: Endocrine disruptors