Ozon: Unsichtbares Risiko an heißen Tagen

Wien, 13. Juni 2025

An heißen Tagen steigt das Risiko für gesundheitliche Belastungen durch erhöhte Ozonkonzentrationen. Das Umweltbundesamt stellt stündlich aktualisierte Daten zur Ozonbelastung in Österreich zur Verfügung.

Image Klima Österreich

In höheren Luftschichten, der Stratosphäre, schützt uns Ozon vor schädlicher UV-Strahlung. Bodennahes Ozon entsteht durch die Reaktion verschiedener Luftschadstoffe - Ozonvorläufersubstanzen wie Stickstoffoxide - und Sonnenlicht. Hohe Konzentrationen können vor allem an heißen Tagen auftreten und die Atemwege reizen sowie die Lungenfunktion beeinträchtigen. Kinder, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma reagieren besonders empfindlich. 

Trotz langfristiger Verbesserungen der Luftqualität in Österreich zeigen heiße Sommer: Ozon bleibt ein aktuelles Thema. Werden innerhalb einer Stunde Werte über 180 µg/m³ gemessen, ist die Informationsschwelle erreicht, steigen die Konzentrationen auf über 240 µg/m³, die Alarmschwelle. Gemessen wird Ozon von den Bundesländern und dem Umweltbundesamt an über 100 Messstellen in ganz Österreich. Werden die Schwellenwerte überschritten, werden Medien und die Bevölkerung informiert. Im Jahr 2024 wurde die Informationsschwelle an zwei Tagen und fünf Messtellen überschritten, die Alarmschwelle wurde zuletzt im Jahr 2015 überschritten.  

Hitze und Luftqualität: Schutzmaßnahmen werden wichtiger 

Gerade in Sommermonaten ist die Belastung durch die Kombination von Hitze und Ozon eine Herausforderung für die Gesundheit.  Das Umweltbundesamt stellt qualitätsgesicherte Daten zur Luftqualität zur Verfügung, analysiert langfristige Entwicklungen und zeigt, unter welchen Bedingungen sich bestimmte Schadstoffkonzentrationen in der Luft erhöhen oder verringern.  

 

Aktueller Ozonbericht 

Das Umweltbundesamt bietet mit der österreichweiten Ozonkarte einen Überblick über die aktuelle Belastungssituation. Liegen die Ozonwerte deutlich unter der Informationsschwelle, zeigt sich die Karte in den Farben grün und gelb – diese Werte sind auch unbedenklich für die Gesundheit. Wird die Karte orange, nähern sich die Konzentrationen der Informationsschwelle, in den roten Bereichen der Alarmschwelle. 

Zusätzlich können die stündlich aktualisierten Messwerte der einzelnen Messstellen und die Anzahl der seit 1. Jänner 2025 aufgetretenen Überschreitungen der Ozon-Schwellenwerte auf der Umweltbundesamt-Website abgerufen werden. Angeführt sind auch freiwillige Verhaltensweisen bei Überschreitungen der Informations- und der Alarmschwelle.  

Luftqualitätsrichtlinie bringt besseren Schutz vor Ozonbelastung 

Die im Jahr 2024 beschlossene EU-Richtlinie verfolgt das Ziel, bis 2030 die Luft in Europa deutlich sauberer zu machen und die Bevölkerung besser zu schützen. Sie orientiert sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und beinhaltet unter anderem strengere Zielwerte für Ozon sowie neue Vorgaben zur Information der Bevölkerung bei Belastungsspitzen. Langfristig verfolgen die EU-Mitgliedstaaten eine maßgebliche Verbesserung der Luftqualität, die keine nachweisbaren negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt mehr hat – auch bei Hitzewellen. 

Die Ozonbelastung in Österreich ist in den letzten Jahren zurückgegangen und wird voraussichtlich auch in den nächsten Jahren weiter leicht abnehmen.  Im Jahr 2024 war die Belastung mit Ozon in Österreich vergleichbar mit jener der letzten Jahre.  Der Zielwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit wurde im Mittel über den Zeitraum 2022 - 2024 an 14 Messstellen überschritten.   

Weiterführende Links 

Ozon 

Aktueller Ozonbericht 

Übersichtskarte der Ozonwerte 

Überschreitungsstatistik 

Neue EU-Luftqualitätsrichtlinie | Änderungen für Österreich