Klimabezogene Analyse des österreichischen Finanzmarkts
Finanzmärkte spielen Schüsselrolle in der Klimatransformation
Die veröffentlichte Analyse des österreichischen Finanzmarkts liefert eine umfassende Bewertung, wie weit Österreichs Finanzwirtschaft bereits zur Erreichung der nationalen und europäischen Klimaziele beiträgt – und wo weiterhin Handlungsbedarf besteht.
Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, sind in Österreich zusätzliche Investitionen etwa in erneuerbare Energieinfrastruktur nötig – deutlich mehr als durch öffentliche Mittel allein finanzierbar. Für die gezielte Mobilisierung privater Kapitalflüsse in Richtung nachhaltiger Wirtschaftsbereiche spielt der Finanzmarkt eine zentrale Rolle. Die Analyse dient als Standortbestimmung, liefert Handlungsimpulse für Finanzmarktakteurinnen und -akteure und Politik – und zeigt auf, wie regulatorische Rahmenbedingungen und strategische Investitionsentscheidungen zur kosteneffektiven Erreichung der Klimaziele beitragen können.
„Auf dem Weg zu Klimaneutralität ist die Mobilisierung von privatem Kapital ein zentraler Baustein, um die notwendigen Geldmittel für eine nachhaltige Transformation bereitzustellen. Die detaillierte Analyse zeigt, wo wir als Finanzstandort Österreich bereits Fortschritte erzielt haben – aber auch, wo wir noch konsequenter handeln müssen. Nur durch ein gemeinsames Verständnis der aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen können wir die Chancen der Transformation für Wirtschaft, Standort und Klima nutzen.“
Ergebnisse im Überblick: Positive Entwicklung mit Luft nach oben
CO2e-Exposition rückläufig und Aufholbedarf im internationalen Vergleich
Die Analyse zeigt eine deutliche Reduktion der CO2e-Emissionen österreichischer Fonds seit 2018 (-18 Prozent des CO2e-Fußabdrucks). Nachhaltig deklarierte Fonds weisen die niedrigsten Emissionswerte auf. Im internationalen Vergleich bleibt die österreichische Fondslandschaft jedoch emissionsintensiver, was auf höhere Transitionsrisiken hindeutet, aber auch Chancen für nachhaltige Investitionen birgt.
Kreditinstitute machen erste Schritte, insbesondere Green Finance Alliance Mitglieder (GFA)
Österreichische Kreditinstitute haben Klimastrategien implementiert und bieten grüne Finanzprodukte an. Bei großen, EZB-beaufsichtigten Banken fehlen jedoch häufig öffentlich zugängliche verbindliche Klimaneutralitätsziele. Mitglieder der vom BMLUK initiierten GFA verfolgen hingegen durchwegs ambitionierte Dekarbonisierungsstrategien inklusive Ausstiegsregeln für fossile Energien, die auch öffentlich abrufbar sind.
Emissionen nach Wirtschaftssektoren
In den Wertpapierportfolios ist die industrielle Produktion Hauptverursacher der finanzierten Emissionen, im Kreditbereich dominiert der Versorgungssektor. Beide Sektoren sind somit zentral für die nachhaltige Transformation.
Hintergrund
Die Analyse wurde im Rahmen der Green Finance Agenda des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) vom Umweltbundesamt erstellt und basiert auf drei Modulen:
- der CO2-Exposition österreichischer Fonds,
- dem Status klimabezogener Strategien von Kreditinstituten sowie
- der Analyse der durch Banken und Fonds finanzierten Emissionen.
Links
Finanzmarktanalyse Synthesebericht 2025 (BMLUK)