Luftgüte in Europa

Wien/Brüssel, 16. Oktober 2019

Neue Studie der Europäischen Umweltagentur, Daten für Österreich im Jahresbericht des Umweltbundesamts

Laut einem neuen Bericht der Europäischen Umweltagentur hat sich die Luftgüte in Europa aufgrund von verbindlichen Vorschriften und örtlichen Maßnahmen seit den 1990er Jahren stark verbessert. Die Messergebnisse für Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon sind aber europaweit nach wie vor zu hoch.

Daten von 4.000 Messstationen in ganz Europa

Die drei wesentlichsten Luftschadstoffe in Europa sind Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon. Die EU-Grenzwerte für Feinstaub (PM2,5) wurden im Jahr 2017 in sieben EU-Mitgliedstaaten (Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Italien, Polen, Rumänien und der Slowakei) überschritten. Der Richtwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für PM2,5 wurde an 69 % der Messstationen in Europa überschritten. Die Stickstoffdioxid-Belastung in Europa geht zurück, 2017 wurden noch an 10 % aller Messstellen Überschreitungen des EU-Jahresgrenzwertes verzeichnet. 20 % der Messstationen verzeichneten Ozon-Konzentrationen, die über dem Zielwert für den Schutz der menschlichen Gesundheit lagen. Straßenverkehr, Kraftwerke, Industrie, Landwirtschaft und Haushalte sind die Hauptverursacher von Luftschadstoffen.

Jahresbericht Luftgüte in Österreich

Das Umweltbundesamt gibt im Jahresbericht einen Überblick über die Luftgüte in Österreich für das Jahr 2018. Die Messergebnisse zeigen: Der Grenzwert des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L) für den Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid wurde an 21 Messstellen in sieben Bundesländern überschritten. Hauptverursacher sind Diesel-Kraftfahrzeuge, Grenzwertüberschreitungen treten überwiegend an verkehrsbelasteten Standorten auf. Bei Feinstaub (PM10) wurde der IG-L-Grenzwert für den Tagesmittelwert an drei Messstellen in Graz nicht eingehalten. Die Richtwerte der WHO wurden für mehrere Schadstoffe überschritten, bei PM10 an 73 % und bei PM2,5 an 89 % der Messstellen. Bei Benzo(a)pyren, Schwefeldioxid und beim Staubniederschlag (inkl. Blei) wurden vereinzelte Grenzwertüberschreitungen gemäß IG-L gemessen. Die Zielwerte für Ozon wurden im Großteil Österreichs überschritten. Die IG-L-Grenz- und Zielwerte für Kohlenstoffmonoxid, PM2,5, Schwermetalle und Benzol wurden 2018 in ganz Österreich eingehalten.