Fragen und Antworten zu Mikroplastik
Was ist Mikroplastik?
Mikroplastik sind Kunststoffteilchen kleiner als 5 Millimeter. Noch winziger (bis 0,001 mm) spricht man von Nanoplastik.
Woher stammt Mikroplastik hauptsächlich?
Hauptquellen sind Abrieb von Reifen, Farben und Lacken, synthetische Textilfasern beim Waschen sowie der Zerfall von Plastikabfällen.
Wie gelangt Mikroplastik in Lebensmittel?
Einträge erfolgen bei der Produktion, Verarbeitung, Verpackung und Zubereitung: im Haushalt etwa durch Kunststoff-Schneidbretter, Teflonpfannen, Verpackungen oder Verschlüsse. Mikroplastik ist aber auch in der Umwelt und verteilt sich im Wasser, in der Luft und im Boden. Muscheln und Garnelen enthalten oft besonders viele Partikel, die sie über das Wasser aufgenommen haben.
Essen wir wirklich eine Kreditkarte Mikroplastik pro Woche?
Die oft zitierte Menge (bis zu 5 g pro Woche) stammt aus Hochrechnungen. Neuere Studien zeigen, dass diese Zahl stark überschätzt ist. Verlässliche Daten fehlen – klar ist nur, dass wir über Nahrung, Getränke und Luft Mikroplastik aufnehmen.
Hilft es, unverpackte Lebensmittel zu kaufen?
Unverpackte und wenig verarbeitete Lebensmittel sind eine gute Wahl, aber Mikroplastik lässt sich so nicht völlig vermeiden. Auch bei Transport, Verarbeitung und im Haushalt gelangen Kunststoffe in Kontakt mit Lebensmitteln.
Ist Mikroplastik im Trinkwasser?
Ob Leitungs- oder Flaschenwasser weniger belastet ist, hängt vom jeweiligen Produktionsprozess sowie dem Material des Gewindes und der Flasche ab. In Österreich ist Leitungswasser generell die sichere und umweltfreundlichere Wahl.
Kann man Mikroplastik auch einatmen?
Wir nehmen Mikroplastik auch über die Atmung auf – etwa über Reifenabrieb, Textilfasern oder Hausstaub. In Städten oder Industriegebieten ist die Belastung oft höher. Masken können punktuell schützen (z. B. bei Bauarbeiten), sind im Alltag aber keine Lösung.
Nimmt man Mikroplastik auch über die Haut auf?
Über Haut und Wunden können Partikel eindringen, allerdings in viel geringerem Ausmaß als über Nahrung oder Luft. Mikroplastik in Kosmetika z.B. ist in der EU inzwischen weitgehend verboten.
Welche Folgen hat Mikroplastik für Gesundheit und Umwelt?
Mikroplastik wurde in Blut, Organen und sogar im Gehirn nachgewiesen. Mögliche gesundheitliche Folgen werden derzeit erforscht. Toxische Effekte und entzündliche Reaktionen sind von Zellsystemen und aus Tierversuchen bekannt. Studien, die einen kausalen Zusammenhang mit Krankheiten herstellen, fehlen noch, ein Beitrag zu bestimmten chronischen Krankheiten wird vermutet. In der Umwelt ist Mikroplastik fast überall.
- Wie kann ich (die Aufnahme von) Mikroplastik vermeiden? Leitungswasser trinken
- Glas, Edelstahl oder Holz statt Plastik verwenden
- Kleidung aus Naturfasern bevorzugen
- Plastikverpackungen vermeiden, Mehrwegsysteme nutzen
- Kosmetik ohne Mikroplastik wählen
- In Innenräumen regelmäßig Staub saugen oder wischen