PFAS im Fokus der Altlastensanierung
PFAS – per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen – sind besonders stabile, vom Menschen hergestellte Chemikalien. Beim PFAS-Awareness-Workshop VI am 23.Oktober 2025 präsentierten das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) Initiativen zur Erfassung, Bewertung und Reduktion von PFAS. Neben aktuellen Entwicklungen zu Monitoring und Alternativen wurden auch PFAS in Altlasten behandelt – ein Themenfeld, in dem Österreich systematisch an der Erfassung und Sanierung historischer Belastungen arbeitet.

PFAS - Ihre wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften machen sie für viele industrielle Anwendungen attraktiv, gleichzeitig sind sie schwer bis gar nicht abbaubar. PFAS wurden über Jahrzehnte in zahlreichen Produkten eingesetzt – von Beschichtungen über Textilien bis hin zu Feuerlöschschäumen – und sind heute in Böden, Gewässern und Organismen nachweisbar. Die breite Anwendung von PFAS in der Vergangenheit führt dazu, dass zahlreiche Altstandorte und Altablagerungen im Sinne des Altlastensanierungsgesetzes (ALSAG) als potentielle PFAS-Quellen in Frage kommen.
Feuerlöschübungsplätze und Flughäfen im Blickpunkt
In Österreich gibt es rund 60.000 Altstandorte und 10.000 Altablagerungen, die vor 1989 betrieben oder stillgelegt wurden. Viele davon gelten als potenzielle PFAS-Quellen. Mit der PFAS-Strategie Altlasten werden historische Belastungen systematisch untersucht und die Vollziehung des Altlastensanierungsgesetzes fachlich unterstützt. Um diese Standorte zu identifizieren, nach Risiko zu reihen und zu sanieren, wird seit 2023 gezielt vorgegangen – etwa bei Standorten mit hoher Wahrscheinlichkeit früherer PFAS-Einträge, z. B. Feuerlöschübungsplätze, Flughäfen, Tanklager oder Betriebe mit Fluorpolymer-Verarbeitung.
Wir wollen wissen, wo per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen in der Vergangenheit in die Umwelt gelangt sind, damit wir diese Quellen langfristig sichern oder beseitigen.
Zu den bereits untersuchten Standorten zählen unter anderem der Flughafen Salzburg, die Feuerwehrschule Lebring in der Steiermark. Am Flughafen Linz-Hörsching, laufen derzeit noch Untersuchungen. Ergänzendes Grundwassermonitoring in Salzburg, Leibnitz und Innsbruck liefert zusätzliche Daten zur Verbreitung und Mobilität von PFAS.
Ein Pilotprojekt im Bezirk Leibnitz soll künftig als Modell für die bundesweite Erfassung von Feuerwehrübungsplätzen dienen.
Auf dem Weg zum PFAS-Aktionsplan
Grundlage für die Erfassung und Bewertung von Altablagerungen und Altstandorten sowie für die Finanzierung notwendiger Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen ist das Altlastensanierungsgesetz. Untersuchungen werden auf Veranlassung des BMLUK von den Ämtern der Landesregierungen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden vom Umweltbundesamt hinsichtlich der Gefährdung von Mensch und Umwelt beurteilt.
Die Erkenntnisse aus der PFAS-Strategie im Rahmen der Altlastensanierung fließen in den österreichischen PFAS-Aktionsplan des BMLUK ein. Dieser bündelt Maßnahmen zur Verringerung der PFAS-Belastung in allen relevanten Bereichen – von Industrie über Abfallwirtschaft bis zu Trinkwasser, Boden und Ökosystemen.
Links:
PFAS-Strategie im Rahmen der Vollziehung des Altlastensanierungsgesetzes, Altlastenportal
PFAS-Awareness-Workshop VI | Veranstaltung | Umweltbundesamt

