Isotopenmessnetz ANIP

Österreichisches Messnetz für Isotope im Niederschlag und in Oberflächengewässern (ANIP)

Aufgabe des Messnetzes

Die im Rahmen des Österreichischen Isotopenmessnetz (ANIP) erhobenen Daten sind eine wesentliche Grundlage zur Beantwortung hydrologischer Fragestellungen. Herkunft, Mischung und Verweilzeit von Grund- und Oberflächengewässern können mit Isotopenmethoden ermittelt werden und ermöglichen Aussagen zum Schutzbedarf und zur Verfügbarkeit von Wasserressourcen. Umweltüberwachung und -forensik, Klimakunde und Ökologie sind weitere Themenbereiche, in denen die erhobenen Isotopendaten zur Anwendung kommen.

Geschichte

Das Österreichische Messnetz für Isotope im Niederschlag und in Oberflächengewässern (ANIP) wurde 1972 in Betrieb genommen. Seit 2007 wird es vom jetzigen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) in Zusammenarbeit mit den Ämtern der Landesregierungen betrieben.

Betrieb

Derzeit werden an 56 Niederschlags-, 16 Oberflächengewässer- und 4 Grundwassermessstellen monatlich Wasserproben für die Isotopenanalytik entnommen, für die im unterschiedlichen Umfang die Bestimmung der Sauerstoff-18- und Deuteriumgehalte sowie der Tritiumkonzentrationen erfolgt.

An 5 weiteren Niederschlagsmessstellen werden aktuell Rückstellproben generiert. Diese Proben können für Isotopenmessungen angefordert werden. Niederschlagsmengen werden im Rahmen von ANIP nicht erhoben. Diese Daten stellen der Hydrographische Dienst bzw. die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zur Verfügung.

Die Monatsproben werden mit Unterstützung zahlreicher freiwilliger ProbenehmerInnen an meteorologischen Stationen des Hydrographischen Dienstes, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und an Oberflächenwasserstationen, die weitgehend denen des Hydrographischen Dienstes entsprechen, gesammelt.

Mit Anfang 2016 werden erstmalig an 4 Grundwassermessstellen Monatsproben gesammelt. An den Niederschlagsstationen werden überwiegend Tagesproben zu Monatsmischproben zusammengefasst. An einzelnen Niederschlagsstationen kommen Monatssammler zum Einsatz.

Datenverfügbarkeit

Die im Rahmen der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) erhobenen und qualitätsgeprüften Isotopendaten sind über das Wasserinformationssystem Austria (WISA) und über die H2O-Fachdatenbank  im Internet abrufbar und .

Weitere - österreichweit verfügbare - Isotopendaten sind über die interaktive Isotopenkarte  abrufbar.

Gesetzliche Grundlagen

Das Isotopenmessnetz ist ein Sondermessprogramm entsprechend § 28 und Anlage 12 der GZÜV (BGBL. II NR.479/2006 i.d.F. BGBL. II NR. 465/2010). Es wird von der Umweltbundesamt GmbH unter finanzieller Beteiligung des BML und den Bundesländern geführt.

Kontakt

DI Arnulf Schönbauer T: +43-(0)1-313 04/3573

arnulf.schoenbauer@umweltbundesamt.at

Dr. Heike Brielmann T: +43-(0)1-313 04/3546

heike.brielmann@umweltbundesamt.at