Klimafreundlich durch Instagram?

Wien, 11. Januar 2023

Können junge Menschen durch Social Media zu klimafreundlichem Handeln motiviert werden? Diese Frage stand im Zentrum des Projekts Images of Change, das mit Dezember 2022 abgeschlossen wurde. Unter Leitung des Umweltbundesamtes wurden für Instagram positive Geschichten und Bilder entwickelt und deren Wirksamkeit innerhalb der Zielgruppe evaluiert.

Für den Instagram-Kanal @365imagesofchange entwickelte das Projektteam aus Expert:innen des Umweltbundesamtes, GeoSphere Austria (vormals ZAMG), dem Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg, dem Energiepark Bruck/Leitha und Angineering – DESIGN FOR GOOD von Jänner bis Dezember 2022 Bilder, Infografiken und Memes, die konkrete Wege für eine klimafreundliche Zukunft aufzeigen. Das Ziel: junge Menschen zwischen 18 und 25, die sich bisher nur wenig mit dem Klimawandel beschäftigt haben, zu mehr persönlichem Klimaschutz ermutigen. Die Visuals decken dabei ein breites Themenfeld ab: von Energie-, Ernährungs- und Mobilitätstipps für den Alltag bis hin zu Klimaszenarien für die eigene Heimatstadt. Inwieweit diese visuellen Formate innerhalb der Zielgruppe Zuspruch finden, wurde im Laufe des Projekts auf unterschiedliche Arten evaluiert

Unter der umweltpsychologischen Lupe

Im Sommer 2022 führte der Projektpartner Universität Salzburg eine umweltpsychologische Evaluierung der Images of Change durch. Die Ergebnisse dieser quantitativen Studie bestätigten die Wirksamkeit von visueller Klimakommunikation. Die Befragten bewerteten dabei sowohl die innovativen Images of Change als auch klassische Klimasujets positiv. Darüber hinaus zeigte sich die Zielgruppe auch gegenüber der Visualisierung von komplexeren Themen offen: So bewerteten sie insbesondere die Images of Change-Infografiken, die den Temperaturanstieg im Zeitverlauf zeigen, positiv.

…und im Bundesheer-Test

Unterstützung für die Evaluierung der Visuals folgte im Juli 2022 zudem vom Bundesministerium für Landesverteidigung: Im Rahmen eines Workshops mit Fokusgruppen in der Benedek-Kaserne in Bruckneudorf wurden junge Soldaten zu den Images of Change befragt. Das Ergebnis: Die Teilnehmenden bewerteten den Großteil der Visuals als ansprechend. Auch der zentrale Zugang des Projekts, Handlungsempfehlungen zu geben, wurde von den Befragten als gut empfunden. Die Teilnehmenden sprachen sich sogar für mehr dieser konkreten Empfehlungen aus. Die Ergebnisse des Workshops lieferten Input für die künftige Klimakommunikation. So empfahlen die Befragten etwa das Reduzieren von Text sowie den Fokus auf Unterhaltung, etwa durch den Einsatz von Videos.

schwarz weiß und in Großbuchstaben steht "Klimaschutz is wie Zähneputzen. Man tut es jetzt für später"
de Kurvn krotzn (Wiener Resultat, wenn man sofort mit Klimaschutz beginnt)

Neue Wege in der Klimakommunikation

Mit den Images of Change wurde ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt. Das Projektteam aus Expert:innen des Umweltbundesamtes, GeoSphere Austria, dem Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg, dem Energiepark Bruck/Leitha und Angineering – DESIGN FOR GOOD brachte dabei unterschiedliche Sichtweisen und Expertisen in die Erstellung der Formate ein. Diese können von Aktivist:innen, Journalist:innen, gemeinnützigen Organisationen und anderen Interessierten auch nach Abschluss des Projekts frei verwendet werden und dienen als Ressource und Werkzeug für alle, die Klimakommunikation betreiben. Das Projekt wurde aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „ACRP“ durchgeführt.