Statusbericht zur Abfallwirtschaft in Österreich

Wien, 04. Mai 2020

Datenstand mit Referenzjahr 2018

Ende April wurde der Statusbericht 2020 zum Bundes-Abfallwirtschaftsplan veröffentlicht, der  vom Umweltbundesamt im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) erstellt wird. Der jährliche Statusbericht gibt Aufschluss über Aufkommen, Verwertung und Beseitigung von Abfällen in Österreich.

Image Recycling

Das gesamte Abfallaufkommen Österreichs lag im Jahr 2018 bei rd. 66,47 Mio. Tonnen, wobei die größten Anteile davon Aushubmaterialien und Abfälle aus dem Bauwesen darstellen. Der Anteil der  Siedlungsabfälle aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen betrug rd. 4,41 Mio. Tonnen. Das entspricht einem pro Kopf Aufkommen von ca. 499 kg. Die anfallenden Abfälle werden in Österreich in über 3.100 Anlagen behandelt.

Mit dem aktuellen Statusbericht wurden erstmals Detailerhebungen zum Aufkommen und zur Behandlung von Altkunststoffen in die Darstellungen aufgenommen. Kenntnisse zur Verwertung der Altkunststoffe aber auch anderer Wertstoffe (z.B. Altglas, Altpapier, Alttextilien, Altmetalle, Altholz), die teils auch neuen Quotenanforderungen durch das Kreislaufwirtschaftspaket unterliegen, kommen künftig bei der jährlichen Statuserhebung besondere Bedeutung zu.

Der Bericht steht seit Ende April hier  zur Verfügung.

Corona-Pandemie und das Abfallaufkommen

Durch die Corona-Pandemie ist auch die Abfallwirtschaft betroffen, zum Beispiel in einem geänderten Abfallaufkommen. Während das Abfallaufkommen aus Industrie, Produktion und Tourismus zurückgeht, ist das Abfallaufkommen aus Haushalten in Zeiten von Homeoffice und geschlossener Restaurants merklich angestiegen. Wie sich das Abfallaufkommen genau entwickelt, kann erst zu einem späteren Zeitpunkt mit den genauen Daten bewertet werden. Abfallvermeidung, ordnungsgemäße Entsorgung und getrennte Sammlung sind auch in Krisenzeiten zentral, um Ressourcen und Umwelt zu schonen und Rohstoffe für die Produktion nach der Krise sicherzustellen. Die Corona-Krise zeigt, dass sich Lebensweisen auch in einem weitgehend stabilen Umfeld sehr rasch ändern können. Die Erfahrungen können genutzt werden, um zukünftig die Rahmenbedingungen für nachhaltigen Konsum (längere Nutzungsdauer von nachhaltigen Produkten) und kreislauforientierte Produktion und Infrastruktur („Design for Re-Use, Design for Recycling) im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu verbessern.