Plastik und Mikroplastik in Boden - PLASBO

Harmonisierte Methoden für Plastik und Mikroplastik in Böden

Die Forschung zu Plastik und Mikroplastik in Böden befindet sich noch am Anfang. Erste Daten legen nahe, dass die Belastung von Böden beträchtlich ist. Die Eintragsquellen sind vielfältig. Sind Plastikpartikel erst einmal im Boden, werden sie Teil einer komplexen Mischung aus organischem und mineralischem Material, das auch in die Nahrungskette von Tier und Mensch gelangen kann.

Foto Plastikabfall in der Umwelt

In einem Forschungsvorhaben unter Leitung des Umweltbundesamtes, an dem BML, die Bundesländer und die AGES beteiligt sind, soll bis zum Herbst 2023 ein österreichweit harmonisiertes Konzept zur Bestimmung von Plastik und Mikroplastik in Böden erarbeitet und getestet werden sowie erste österreichweite Daten erhoben werden. Dazu sind folgende Schritte vorgesehen:

  • Entwicklung einer einheitlichen und validen Probenahmemethodik für unterschiedlich genutzte Böden (Land-/Forstwirtschaft, Stadt etc.) Österreichweit werden ca. 100 Proben entnommen.
  • Analyse der Bodenproben auf Plastikteilchen bis mindestens 50 µm Größe. Neben der Klärung eines möglichen Zusammenhangs zwischen dem Vorhandensein von größeren Plastikteilen und Mikroplastik wird eine kostengünstige Routineanalyse für Plastik größer 1 mm erarbeitet.
  • Erfassung und Bereitstellung der Untersuchungsdaten im Bodeninformationssystem des Bundes und der Bundesländer (BORIS), um die Belastung von Böden mit Plastik und Mikroplastik in weiterführenden Projekten umfassender zu erheben und auszuwerten.
  • Bewertung von Plastikeintragspfaden durch die Zusammenschau von Standortcharakteristik und -historie und den ermittelten Plastikkonzentrationen.
  • Einbettung der Projektergebnisse in den internationalen Stand des Wissens zu Plastik im terrestrischen Umfeld sowie den Auswirkungen von Plastik auf den Boden und die Bodenlebewesen.
Abschlussveranstaltung des Projektes "PLASBo" 

Die Erhebung "PLASBo" zeigt, wie stark Österreichs Böden mit Mikroplastik verunreinigt sind. Am 22. November 2023 wurden die Ergebnisse in Linz vorgestellt.
Pressemeldung und Hintergrundinformationen

Projektpartner

Die Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, Burgenland und Wien haben sich gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) unter Beteiligung der AGES und des Umweltbundesamtes (Projektleitung) für die gemeinsame Finanzierung und Umsetzung dieses Projekts zusammengeschlossen. PLASBo ist ein Projekt der Forschungsplattform DaFNE des BML.

Forschungsplattform DaFNE

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