Hintergrundpapier - Rosatom Aktivitäten und Verflechtungen

Abhängigkeiten und Verflechtungen von Russland bzw. Rosatom-Aktivitäten mit der EU

Vor dem Hintergrund der geopolitischen Implikationen des Kriegs in der Ukraine wollen die pro-nuklearen EU-Mitgliedstaaten den Ausbau und Weiterbetrieb der Kernenergie vorantreiben. Damit soll der Energieabhängigkeit von Russland und den hohen Energiepreisen begegnet werden.

Neben der extremen Verwundbarkeit und dem enormen Gefahrenpotential von KKW im Krieg bestehen bei der Nutzung der Kernenergie starke Abhängigkeiten der Euratom-Betreiberstaaten von Russland (Natururan, angereichertes Uran und Brennelemente sowie enge Verflechtungen in der Nuklearindustrie). Auch die problematische Verknüpfung zwischen ziviler und militärischer Nutzung der Kernenergie zeigt sich auf vielfältige Weise.

Um die Abhängigkeiten und Verflechtungen genau zu beleuchten, hat das BMK das Umweltbundesamt für eine Hintergrundanalyse der Verflechtungen der Rosatom-Aktivitäten mit der EU beauftragt. Diese Hintergrundanalyse belegt eindeutig die vielfältigen Verknüpfungen und Kooperationen wie auch eine äußerst starke Abhängigkeit der Euratom-Betreiberstaaten von Russland bzw. der russischen staatlichen Holding Rosatom hinsichtlich Kernbrennstoffen und Technologien. Insbesondere aber wird auch die starke Verbindung zum Kernwaffenkomplex deutlich - ein Drittel (90.000 von den 275.000) der Rosatom-Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich.

Hintergrundpapier (Mai 2022): Analyse der Rosatomaktivitäten bzw. Rosatomverflechtungen mit der EU